Die Legende vom Teufelsfels

Aus Bundenbach die Leut' so fromm,
dass keiner in die Hölle komm'.
Die Sach' den Teufel so verdrieß,
dass er drauf einen Fluch erließ.
Er selbst wirft einen Fels, oh Graus,
aufs Bundenbacher Gotteshaus.
 
Und so läuft er auch alsbald,
den Fels geschultert, durch den Wald.
Am Sommertag, bei großen Hitzen
geriet der Teufel arg' ins Schwitzen.
Und auf dem Weg macht er 'ne Rast,
weil Arbeit auch der Teufel hasst.
 
Da kam vorbei die Schuhmacherin
auf ihrem Weg nach Bundenbach hin.
In ihrem Korb trug sie allerhand Sachen,
vor allem Schuhe waren zu machen.
In den nahen Dörfern geholt,
damit ihr Mann sie neu besohlt.
 
Der Teufel fragt sie: «Gute Frau,
wie weit ist denn der Weg noch genau?»
Sie nahm den Fremden genau auf's Korn
und erkannte ihn an Huf und Horn.
«Sieh her, die Schuh sind nur noch Schutt.
Ich kam von Bundenbach und lief sie kaputt.»
 
Da warf der Teufel zum guten Schluss
den Felsen hin voller Verdruß.
Und seit der Zeit liegt auch schon
der Teufelsfels im Lützelsoon.
 
Andreas Hailer, 1996

Hunsrück Hahnenbachtal Teufelsfels in Hennweiler